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Forwarded from Jessica Hamed
#aufklärungstattwerbung #selbstbestimmung

Die österreichische Gesundheitskasse wirbt mit einem fragwürdigen Videoclip für die COVID-19 Impfung. In dem hippen Video, das Freude ausstrahlt und Potenzial zum Ohrwurm hat heißt es ua:

„Baby lass uns impfen,
Ich und Du wir zwei
Lass uns hier verschwinden
Endlich sind wir frei
Komm wir Gehn jetzt impfen
Du kannst mir vertrauen
Wir tanzen und wir singen
Ein Leben wie im Traum“

https://lnkd.in/d2xmgYF

Das Problem an dem Clip ist, dass es die Impfentscheidung verharmlost.

Denn: bei einer Erkrankung mit einer niedrigen Mortalität und niedrigen Morbidität für schwere Verläufe muss eine Impfung sehr hohen Sicherheitsansprüchen gerecht werden.

Es handelt sich hier nämlich weder um Ebola noch um eine Neuauflage der Pocken, dort fällt die Risikoabwägung aus meiner Sicht evident für die Impfung aus.

Wir müssen als Gesellschaft dafür Sorge tragen, dass die Impfentscheidung auch wirklich freiwillig bleibt, das heißt auch sozialer Druck ist zu vermeiden.

Das Handelsblatt berichtete von Kündigungen und Einstellungsvoraussetzungen sowie die Möglichkeit, einen Impfnachweis zu fordern. Es nimmt dabei USA, GB, Spanien, Russland Frankfreich, Italien und Dtl in den Blick, dort heißt es zu Dtl:

„Auch in Deutschland gibt es keine gesetzliche Verpflichtung, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Dass Unternehmen ungeimpften Beschäftigten den Zutritt zum Büro verwehren, scheitert in der Praxis hierzulande schon an der Abfrage, wer geimpft ist und wer nicht. „Eine Mitteilungspflicht gegenüber dem Arbeitgeber lässt sich rechtlich nicht herleiten“, sagt der Hamburger Fachanwalt für Arbeitsrecht Pascal Verma. Zulässig sei nur eine Abfrage in Einrichtungen des Gesundheitswesens, also etwa in Krankenhäusern. Heißt: In Deutschland können ungeimpfte Beschäftigte in der Regel nicht einfach herausgedrängt oder schlechtergestellt werden.“

https://lnkd.in/ddjtxge

Dies umso mehr, als dass - was auch noch nie anders war, aber viele möglicherweise falsch verstanden haben, die Impfung keine Infektion verhindert:

„Besorgniserregend ist auch, dass zwischen 40 und 50 Prozent der Neuinfizierten bereits vollständig geimpft sind, so berichtete es das israelische Gesundheitsamt.“

https://lnkd.in/dJBxVy9

Die Quintessenz ist: jeder Mensch soll das Recht haben, sich impfen zu lassen oder es nicht zu tun. Ohne soziale Sanktionen. In beiden Fällen. Denn es gibt auch jene, die Geimpfte benachteiligen wollen. Beides ist aus meiner Sicht nicht akzeptabel.

Die Impfung sollte - wie alle Gesundheitsdaten - eine höchst private Angelegenheit sein.
Forwarded from Jessica Hamed
#falscheinformation #aufklärungstattwerbung
#vertrauen

„Günther Jauch ist geimpft“ - schreibt das Bundesgesundheitsministerium*. Das stimmt allerdings nicht. Es gibt mächtig Wirbel um einen Tweet des Spahn*-Ministeriums, mit dem dieses zum Impfen animieren wollte. Passend dazu veröffentlichte das Ministerium auf seinem Haupt-Account ein Foto mit dem Moderator mit Pflaster an der vermeintlichen Einstichstelle einer Spritze. Jens Spahn retweete.“

https://lnkd.in/dCFHzDZ

Diese falsche Nachricht weckt Erinnerungen an den Tweet des Bundesgesundheitsministeriums vom 14.03.2020:

❗️Achtung Fake News ❗️
Es wird behauptet und rasch verbreitet, das Bundesministerium für Gesundheit / die Bundesregierung würde bald massive weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens ankündigen. Das stimmt NICHT!
Bitte helfen Sie mit, ihre Verbreitung zu stoppen.“

https://lnkd.in/d7iXxsZ

Sascha Lobo twitterten am 16.3.20:

„Mir ist klar, dass im Moment alles nicht so einfach ist, gerade auch für die Politik.

Aber so eine supereindeutige Ansage - „Fake News!“ - und dann zwei Tage später exakt „massive weitere Einschränkungen“ ankündigen, das beschädigt das Vertrauen. Sehr.“

https://lnkd.in/diECEAJ

Was bedeutet das? Es heißt mE nicht, dass ein ständiges Misstrauen angebracht ist. Es gibt Gründe für derartige Nachrichten, die ich persönlich unethisch finde, da sie ersichtlich darin zu suchen sind, Menschen nicht als mündige Bürger*innen zu betrachten und daher einer Demokratie unwürdig sind.

Aber sie sind mE von einer guten Intention geleitet - gut gemeint ist aber leider häufig alles andere als gut gemacht. Der Staat sollte sich derartiger Mittel nicht bedienen, da es Glaubwürdigkeit kostet.

Was heißt das im Alltag? Informationen - unabhängig davon von wo sie kommen - sollten kritische hinterfragt werden, ohne jedoch ins „Paranoide“ abzugleiten.

Und der Staat sollte sich in derartigen Fällen unbedingt entschuldigen und sich nicht mit fadenscheinigen Erklärungen rauswinden. Nur so lassen sich Vertrauensschäden reparieren.

Das Vertrauen der Bürger*innen ist eines der wichtigsten Fundamente eines funktionierenden Staates. Das sollte man nie leichtfertig aufs Spiel setzen.
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